ESSEN ZWISCHEN BIOLOGIE UND BIOCHEMIE ODER WIE WIRD AUS ESSEN ENERGIE

Wie entsteht eine Wahrnehmung, ein Gefühl, eine Bewegung und schließlich ein harmonische Ganzes, das wir als Leben bezeichnen? Diese Vorgänge sind eng an einander gekoppelt und scheinen doch soweit von einander entfernt. Die einfachste Koppelung dieser Art ist, dass eine Zelle einen Reiz aufnimmt, ihn verarbeitet und ihn an eine andere Zelle sendet, in der eine Bewegung bzw. eine Aktion angeregt wird. So koppeln sich Zellen zu einem Organismus.

 

Unzählige Rückkoppelungsschleifen und Regelkreise formen ein Ganzes.

Wenn wir uns die Frage beantworten wollen, wie Energie entsteht, dann müssen wir herausfinden wie aus biologischen Prozessen wie z. B. der Verdauung oder der Atmung eine biochemische Reaktion wird, die dem Organismus durch zahllose Ionentransfers Energie zur Verfügung stellt. Wenn wir tief genug graben, dann kommen wir über Millionen von Zwischenschritten in den Mikrokosmos unserer Energieproduktion, dort wo die zu die Mitochondrien – die Kraftwerke in den Zellen – ihre Arbeit tun. 

 

Diese kleinen Körperchen, die sich außer in den roten Blutkörperchen in allen Zellen befinden, verbinden Stoffwechsel und Stress-System, fein abgestimmt wie das Spiel eines Orchesters. Sie sehen aus wie Bakterien und waren vor Jahrmillionen auch Bakterien, welche die Fähigkeit entwickelt haben, Sauerstoff als Energiequelle zu nutzen. Sie machen ca. acht Kilogramm unseres Körpergewichts aus. Sie bilden auch die Schnittstelle zwischen unserer Biologie und den biochemischen Reaktionen der unzähligen Ionentransfers. Das Ergebnis ist Energie. Diese Energie erhält wiederum die Prozesse, die Leben möglich machen.

 

Essen ist zwar Energie, doch hängt die Energie von der Qualität unseres Essens ab. Was macht der Organismus mit dieser Energie, was macht er mit dem Überschuss? Welche biologischen Prozesse der Regulation werden durchlaufen? Wann fühlen wir uns wohl, wann geht es uns schlecht, wann werden wir krank? Viele offen Fragen ohne stichhaltige Antworten.

In den Mitochondrien wird aus einem biologischen Prozess eine biochemische Reaktion. Mittels Verbrennung (Oxidation) entsteht aus Sauerstoff und Nahrungsbestandteilen wie Fettsäuren und Zuckermolekülen Energie (energiereiche Phosphate). Puffersysteme fangen überschüssige reaktive Moleküle wie Sauerstoff- und Wasserstoffionen dieser Reaktionen ab, ein sensibles Gleichgewicht, welches durch einseitige Ernährung und Stresseinflüsse wie chronische Krankheiten gestört sein kann. So werden auch die Entzündungen im Organismus verstärkt.

Essen für Wohlbefinden und ein langes Leben

Die Wissenschaft diskutiert viele Aspekte der Ernährung sehr kontrovers. 

Deshalb scheiden sich die Geister, wenn es ums Essen geht. Dieses Thema ist durch starke Emotionen und sehr wenig Wissenschaftlichkeit geprägt.Wie sich jeder von uns im Einzelfall ernährt, hat viel mit dem Selbstbild und der Vorstellung zu tun, wie wir glauben, dass unser Organismus funktionieren könnte. Aus diesem Grund gebe ich Ihnen ein paar Faustregeln mit, die sich aus den neuesten wissenschaftlichen Forschungen und meinen eigenen Erfahrungen ableiten.

Die Oxidation oder Verbrennung ist eine chemische Reaktion
unter der Verwendung von Sauerstoff. 

 

Auch eine Reaktion, in der einer Verbindung Wasserstoffionen entzogen werden, bezeichnet man heute als Oxidation oder Verbrennung. 

Ganz allgemein formuliert sind Oxidationen chemischen Reaktionen, bei denen Wasserionen abgegeben und verschoben werden. Dadurch kann ein Ungleichgewicht entstehen und ein Milieu mit erhöhter Reaktionsbereitschaft (Reagibilität). Der Organismus besitzt Puffersysteme, um einen im Rahmen von Stoffwechselprozessen entstandenen Überschuss an Wasserstoffionen aufzufangen. Wenn die Kapazitäten dieser Puffersysteme erschöpft sind, kommt es zu Anhäufung sogenannte freier Radikale (reaktive Sauerstoffverbindungen). Das Milieu der Zelle wird sauer und die sie umgebenden Entzündungen angefeuert. Das auf diese Art verändertes Zellumfeld schädigt oder vernichtet die Zelle. Dieser Mechanismus spielt bei allen chronischen Erkrankungen, ob im Nervensystem, in der Leber, im Muskel oder anderen Geweben ein wichtige Rolle.

Meine ganz persönliche Einstellung zum Essen

 

Ich sorge mich nicht um meinen Cholesterinspiegel

Ich esse Fett, weil mich fett ebenso wenig fett macht wie Spinat grün.


Ich nehme keine Nahrungsergänzungen, ich nehme nur 

komplexe Substanzen wie Lebensmittel zu mir


Ich esse bunt und gut gewürzt. Damit esse ich nicht einseitig 

und rege meinen Stoffwechsel an. 


Ich vermeide Fertignahrungsmittel.


Ich esse sehr wenig Zucker oder andere Kohlenhydrate.


Ich faste zwei- bis dreimal in der Woche für 14 bis 16 Stunden.


Ich zähle keine Kalorien. Ich verfolge das Konzept „weniger ist mehr“.


Ich versuche, so zu essen, dass ich nicht zu viel Insulin brauche.


Ich esse nicht immer regelmäßig, sondern nach 

Appetit und Hungergefühl.


Ich snacke nicht.

 

Mein Ziel ist es so zu essen, dass ich meinen Stoffwechsel trainiere und dieser somit auf meine Fettdepots zugreifen kann, um die nötige Energie bereit zu stellen. Ein einseitiger Speiseplan ist dem nicht zuträglich. Der Stoffwechsel gleicht dann eher einem Flussmündungsgebiet, in dem nur einige wenige Zuflüsse genutzt werden. Diese sind tief gefurcht, die Flussgeschwindigkeit ist hoch. Es bilden sich Schluchten aus. Andere Betten liegen brach, versanden oder verschwinden irgendwann ganz. Ein Stoffwechsel, der so aussieht, geht nicht mit Wohlbefinden einher. 

 

Ein anderer Aspekt eines ausgewogenen vielfältigen Speiseplans ist, die Oxidationsprozesse im Organismus in Grenzen zu halten. Sauerstoff ist für uns einerseits lebensnotwendig. Er ist aber auch extrem toxisch und heizt im Überschuss vorhanden die Entzündungsprozesse in unserem Organismus an. Das wohlig warme Feuer der Entzündung wird zum ineffektiven kalten Feuer der chronischen Entzündung. Irgendwann, wenn auch nach Jahrzehnten, entwickelt sich daraus eine chronischen Erkrankung.