ENTSPANNUNG UND KRANKHEIT ODER DAS IM-URLAUB- WERDE-ICH-KRANK-SYNDROM

Wer hat es nicht schon erlebt. Man hat gerade eine extreme Stressphase hinter sich gebracht und freut sich auf den Urlaub, der unmittelbar bevorsteht. Kaum sind wir an unserem Wunschziel angekommen, hat es uns schon erwischt. 

Eine Erkältung quält uns. Die Allergie, die wir glaubten unter Kontrolle zu haben, bricht durch. Unser Magen-Darm-Trakt übersteht die Reise nicht heil. Die Liste der möglichen Erkrankungen ist lang. Jeder von Ihnen wird diesbezüglich seine eigenen Erfahrungen gemacht haben. 

 

Was passiert, wenn unser Organismus, kaum entspannt er sich,
das Gleichgewicht verliert?

 

Eigentlich müssten wir den Prozess der Entspannung langsam einleiten, einen Urlaub über zwei bis drei Wochen planen und eine Grundspannung aufrecht erhalten. Zurecht werden Aktivurlaube immer beliebter.

 

Denn wenn das vegetative Nervensystem plötzlich das Signal „Entspannung“ erhält, dann lässt die Aktivität des sympathischen Nervensystems nach. Das Stress-System ist  in seiner Kontrollfunktion der Entzündungszustände geschwächt. Vor allem die Immunität ist in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Für Virusinfekte werden wir dann besonders anfällig. Aber auch das Heilungspotenzial des Körpers ist herabgesetzt, das heißt, dass einem alte Verletzungen plötzlich wieder zu schaffen machen können. Allergien oder Asthma treten wieder auf, obwohl wie seit langem keine Symptome mehr feststellen konnten.

Entspannen benötigt viel eigene Erfahrungen und ein gutes Körpergefühl.

Wie jeder von uns sich am besten entspannt, wie wir die kostbare Freizeit nicht mit Krankheiten verplempern, ist sehr individuell. Entspannung und Aktivphasen müssen ganz persönlich auf Sie abgestimmt sein. Bis zur Anpassung an den Zustand der Entspannung ist der Körper anfällig, wobei lange Reisen und Jetlag dieses Phänomen noch verstärken können. 

 

Wenn wir also erschöpft und ausgepowert mit einem Regenerations„Hangover“ übergangslos in eine Phase der totalen Entspannung fallen, ist dies für das Gleichgewicht unseres Organismus eine große Herausforderung.  Die Aktivität des autonomen Nervensystems nimmt ab, wir werden anfälliger für Infekte, die Symptome bereits vorhandener Immunregulationsstörungen wie Allergien oder einer Neurodermitis können durchbrechen. 

Das Stress-System arbeitet im Entspannungsmodus und Sie stürzen in die  „Ferienfalle“.  Anstelle wohliger Entspannung und Regeneration erleben Sie entzündungsbedingte Zustände wie Schlafstörungen, anhaltende Müdigkeit oder Mattigkeit, Schmerzen oder Infektionen. Die Bandbreite der Irritationen ist groß. Deshalb bleiben Sie gerade auch im Urlaub aktiv, so dass das autonomes Nervensystem und Ihre Immunität so aktiv bleiben, dass Sie sich nicht lethargisch fühlen.

 

Haben Sie Mut zur Regeneration

 

Die Regeneration ist eine hochaktive Phase des Aufbaus den gesamten Organismus. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es leider schon des Mutes bedarf, ein Pause zu machen. Der Körper und das Gehirn brauchen die Phasen der Regeneration. Sonst verliert das Stress-System zunehmend seine Kraft zur Eindämmung der Entzündung in uns. Mangelnde Regeneration macht uns folglich krank, den einen früher, den anderen später. Denn wie lange die Regeneration sein muss, die jeder von uns benötigt, variiert stark.

Laborwerte können uns die Frage, ob wir wirklich gut erholt sind, leider nicht beantworten. Wieder bleiben wir uns selbst und unserem Körpergefühl überlassen. Die häufig gestellte Diagnose Burnout oder chronisches Müdigkeitssyndrom weist deutlich daraufhin, dass wir uns für die Regeneration oft zu wenig Zeit gönnen. 

 

 

Wenn die Erholungszeiten fehlen, dann fühlen wir uns einfach nicht wohl. Dies zeigt sich in schlechter Laune, Mangel an Motivation, Erschöpfung, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder gestörten Temperaturempfinden. Die Verletzungs- und Infektanfälligkeit nimmt zu. Heilungsprozesse sind verzögert.

Auch kann ich ein Lied davon singen, was es bedeutet, keine Pausen zu machen.

 

Ich bin seit vielen Jahren Ausdauerläuferin. Bis heute übertreibe ich und überspanne den Bogen meiner Leistungsfähigkeit vor allem am Wochenende.

 

Am Montag fühle ich mich dann völlig kaputt. Die Arbeit geht überhaupt nicht von der Hand. Ich bin schlecht gelaunt und leide unter Hitzewallungen. Mein Appetit ist schlecht. Alles sind typische Zeichen dafür, dass ich mich nicht regeneriert habe.